Hast du geglaubt, du kannst dich verstecken? Der Vertreter der Familie der Marienkäfer hat es sich im Schutz der nach der Bestäubung zusammengerollten Blüte der Wilden Möhre bequem gemacht.
Wusstet ihr, dass die Punkte der Marienkäfer gar nichts mit ihrem Alter zu tun haben? Ihre Anzahl bleibt ein Leben lang gleich. Vielmehr geben die Punkte Aufschluss über die Artzugehörigkeit. Die Marienkäfer sind eine sehr artenreiche Familie. In Europa ist beispielsweise der Siebenpunkt-Marienkäfer (Coccinella septempunctata) sehr häufig. Seine sieben Punkte sind unter anderem Grund für seinen Ruf als Glücksbringer, denn die Sieben ist eine Glückszahl. Ein weiterer Grund ist seine Tätigkeit als Nützling. Er wurde als eines der ersten Tiere als biologische Schädlingsbekämpfung eingesetzt, weil er Unmengen an Blattläusen vertilgt. Faszinierend, was man nicht alles entdeckt, wenn man nur genau hin schaut.
Übrigens: Fraßfeinde werden gerne als biologische Schädlingsbekämpfer genutzt. Häufig werden sie dazu auch aus fremden Habitaten importiert. Das klingt total praktisch, kann aber auch nach hinten los gehen, wie am Beispiel des asiatischen Marienkäfers (auch: Harlekin-Marienkäfer) deutlich wird. Der asiatische Marienkäfer wurde importiert, um in Gewächshäusern die Pflanzen von Blattläusen zu befreien. Natürlich hielt er sich nicht an die Grenzen der Gewächshäuser und ist mittlerweile zur Plage geworden. Weil er auch Trauben frisst, ist er ein Schädling für den Weinbau und verdirbt so manchen Wein. Außerdem ist er eine Gefahr für den einheimischen Siebenpunkt-Marienkäfer, denn er ist gegen Parasiten resistent, die er auf den einheimischen Käfer übertragen kann. Beim Import von nicht-einheimischen Tier- und Pflanzenarten ist also höchste Vorsicht geboten, denn es ist nie gänzlich abzusehen, welchen Schaden sie im Ökosystem anrichten können.
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