Das ist eine berechtigte Frage, denn nicht viele Menschen kennen diese Disziplin.
Die Biologiedidaktik beschäftigt sich mit dem Lehren und Lernen von Biologie. Dazu gehört die Entwicklung von Unterrichtsmaterialien und -Methoden. Als solche ist die Biologiedidaktik auch Gegenstand der Ausbildung von Biologie-Lehrpersonen.
Die Biologiedidaktik als Wissenschaft beschäftigt sich außerdem mit der Untersuchung von Lehr-Lern-Prozessen. Wie kann man sinnvoll biologische Inhalte vermitteln, welche Voraussetzung bringen Lernende mit und wie eignen sie sich biologische Inhalte an? Das sind Fragen, die die biologiedidaktische Forschung stellt, aber auch: Was müssen Lehrpersonen wissen oder können, um Lernprozesse optimal anzuleiten?
Aber wusstet ihr, dass die Biologiedidaktik sich nicht nur mit schulischem Lernen beschäftigt? Auch das Lernen an außerschulischen Lernorten wie Zoos, botanische Gärten oder Museen oder die Vermittlung aktueller biologischer Forschung in der Öffentlichkeit (Wissenschaftskommunikation) bis hin zur Bürgerwissenschaft (Citizen Science) sind Themen, denen sich die Biologiedidaktik widmet. Es ist ein sehr weites Feld. In meinen Posts versuche ich daher, an einzelnen Beispielen Einblicke in meinen Alltag als Biologiedidaktikerin zu geben.
Eine ausführliche Erläuterung von Biologiedidaktik findet ihr auf der Homepage des IDN Hannover.
Übrigens: Was hat Biologiedidaktik mit Krimi zu tun? Eine Menge, wie ich finde. WissenschaftlerInnen arbeiten wie Detektive und gehen Phänomenen auf die Spur (z.B. Darwin hat Variation und Selektion als die «Täter» der Evolution identifiziert). Wir als Biologiedidaktiker versuchen anhand vieler Spuren die «Täter» für erfolgreiches Lernen zu ermitteln. Und jedes Mal ist es spannend wie ein Krimi!
Aus diesem Grund haben meine Kollegin und ich auf einem Workshop das Thema Kriminalbiologie genutzt, um Schülerinnen und Schülern das wissenschaftliche Arbeiten und biologische Phänomene zu vermitteln. Und zum Schluss haben die Teilnehmenden eigenständig anhand biologischer Spuren und forensischer Methoden einen eigenen Kriminalfall aufgeklärt. #lovemyjob
Falls du mehr über diesen Workshop erfahren möchtest, hier ist die Dokumentation der 3. Hessischen Schülerakademie (unser Beitrag ab S. 25).
Teile der Materialien sind veröffentlicht: Arnold, J., & Kremer, K. (2014). Forensische Methoden mit Haut und Haar. In Unterrichtsreihe für das Sammelwerk RAAbits Biologie: Dr. Josef Raabe Verlag; 37 Seiten. –> zum Raabe-Verlag
Und hier findest du meine vornehmlich biologiedidaktischen Posts.