Okay. Genug genörgelt! Ich denke, es wurde deutlich, wie schwierig es ist, gute Wirksamkeitsstudien durchzuführen (siehe letzte Folgen).
Wie könnt ihr nun trotz der Hürden bei solchen Studien einschätzen, ob eine Methode wirksam ist? Nun, zuerst einmal solltet ihr die Studie kritisch nach den in den ersten Folgen genannten Punkten abklopfen. Dabei ist auch zu berücksichtigen, wie sehr die einzelnen Faktoren, die ich in den letzten sechs Folgen beschrieben habe, zu dem Setting passen, in dem ihr die Methode anwenden wollt.
Ausserdem werden in der Regel die Limitationen von Studien in Artikeln nach der Darstellung der Ergebnisse diskutiert. Dort erhaltet ihr allenfalls weitere Indizien, wie die Studie einzuschätzen ist. Und sicher ist: Hinweise könnt ihr in jedem Fall aus solchen Studien ziehen. Ausserdem könntet ihr weitere Studien zur gleichen (oder eben ähnlichen) Methode anschauen. Kommen die zu ähnlichen Ergebnissen? Dann lässt sich ja schon grob eine Aussage zur Wirksamkeit der Methode treffen.
Vorsicht! Hier sei noch angemerkt, dass die Wissenschaft mit dem Problem kämpft, dass Studien, deren Ergebnisse den Erwartungen entsprechen, eher publiziert werden als Studien, deren Ergebnisse eben nicht den Erwartungen entsprechen (publicationbias). Also kann man eigentlich gar keiner Studie trauen? Glaubt mir, auch dafür hat die Wissenschaft eine Lösung parat. Dazu in der nächsten Folge mehr! Aber jetzt halten wir schon einmal fest: um zu entscheiden, ob eine Methode lernwirksam ist, sollte(n) die entsprechende(n) Studie(n) kritisch und in Hinblick auf das Setting geprüft werden, in dem die Methode angewendet werden soll.
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Biologiedidaktikerin 